Kabeldiebstahl: Eine wachsende Herausforderung für die Ladeinfrastruktur

Kabeldiebstahl hat sich im Jahr 2025 zu einem ernsthaften Problem für die gesamte E-Mobility-Branche entwickelt. Betroffen sind vor allem Betreiber öffentlicher Ladeinfrastruktur, die hohe Kosten für Ersatz und Ausfallzeiten tragen. Aber auch Ladestationshersteller, die zusätzliche Sicherheitskonzepte entwickeln müssen spüren die Konsequenzen. Und der Verbraucher? Leidet. Denn E-Autofahrer sind auf eine verlässliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind.

Was früher vereinzelt vorkam, scheint heute systematisch zu geschehen und führt zu erheblichen Reputationsschäden und gefährdet nicht zuletzt definierte Ausbauziele in Europa. So berichteten Betreiber öffentlicher Ladeinfrastruktur zuletzt von einem sprunghaften Anstieg der Kabeldiebstähle seit diesem Sommer – mit erheblichen Folgen für die Verfügbarkeit von Ladepunkten und die Wirtschaftlichkeit des Betriebs.

Warum gerade jetzt? Zwei Faktoren spielen eine Rolle: Zum einen sind die Kupferpreise in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, was den Rohstoff für Diebe besonders attraktiv macht. Zum anderen wächst die Ladeinfrastruktur rasant, wodurch mehr potenzielle Tatorte entstehen. Die Kombination aus hohem Materialwert und zunehmender Verfügbarkeit schafft ideale Bedingungen für organisierte Kriminalität.

Warum gerade jetzt Kabeldiebstahl?

Zwei Faktoren spielen eine Rolle: Zum einen sind die Kupferpreise in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, was den Rohstoff für Diebe besonders attraktiv macht. Zum anderen wächst die Ladeinfrastruktur rasant, wodurch mehr potenzielle Tatorte entstehen. Die Kombination aus hohem Materialwert und zunehmender Verfügbarkeit schafft ideale Bedingungen für organisierte Kriminalität.

Die Fakten im Überblick

  • Starker Anstieg seit Juli: Bei großen Betreibern wurden bereits hunderte Kabel entwendet.
  • Hoher Schaden pro Standort: Neben Materialkosten entstehen Umsatzverluste, Arbeitszeitaufwand und erneute Eichrechtszertifizierungen. Es entstehen oft Schäden im hohen vierstelligen €-Bereich pro Ladesäule.
  • Mehrfachbetroffene Standorte: Manche Ladeparks wurden bereits drei- oder viermal geschädigt.
  • 90 % der gestohlenen Kabel sind ungekühlt: Ein entscheidender Hinweis auf die Motivation der Täter.

Die Täter agieren offenbar organisiert und gezielt. Der Grund ist klar: Kupfer. Ungekühlte Kabel enthalten mehr Kupfer und sind damit besonders attraktiv.

Warum einfache Lösungen nicht greifen

Mechanische Verriegelungen, gepanzerte Kabel oder Farbstoffmarkierungen klingen nach schnellen Antworten für die Branche. Doch sie scheitern in der Praxis oft an Kosten, Usability oder Wirksamkeit. Auch elektronische Überwachungssysteme sind nur bedingt geeignet, da sie Fehlalarme riskieren und zusätzliche Investitionen erfordern.

Unser Ansatz

Weniger Kupfer durch Kühlung, mehr Sicherheit und Komfort

Die wirksamste und zugleich kundenfreundlichste Maßnahme gegen Kabeldiebstahl ist die Kupferreduzierung. Genau hier kann man mit einer Kühlung viel bewirken. HPC-Schnellladekabel müssen große Energiemengen übertragen und dies erfordert einen hohen Kupferanteil. Durch aktive Flüssigkühlung der Kabel während des Ladevorgangs kann der Kupfer-Querschnitt deutlich verringert werden, ohne die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen.

Das Ergebnis: weniger Kupfer im Kabel, weniger wirtschaftlicher Anreiz für Diebe. Und damit ein wirksamer Beitrag zur Prävention.

Dieser Ansatz folgt einem Prinzip, das sich bereits in anderen Branchen bewährt hat: Je geringer der Wert des Diebesguts, desto geringer der Anreiz für die Tat. Ein anschauliches Beispiel ist das Geldautomaten-Prinzip: Je weniger Bargeld im Automaten, desto unattraktiver wird er für Kriminelle.

Weitere Gewinner einer Kupferreduzierung im Ladekabel sind die E-Autofahrer, die von einer besseren Handhabung profitieren. Gekühlte Kabel sind leichter und flexibler, was den Ladevorgang komfortabler macht. Dieser Komfort zahlt sich am Ende auch für Betreiber aus, denn zufriedene Kunden kommen wieder. Ein entscheidender Faktor für Betreiber, die auf eine hohe Auslastung ihrer Ladeparks angewiesen sind.

Was wir tun – und was wir fordern

Als Phoenix Contact E-Mobility arbeiten wir gemeinsam mit Ladestationsherstellern und Kabellieferanten an Konzepten zur Rückverfolgbarkeit und an der Weiterentwicklung gekühlter Kabel. Parallel engagieren wir uns in branchenübergreifenden Arbeitsgruppen wie der CharIN, um praktikable Lösungen voranzutreiben.

Doch die Branche allein kann das Problem nicht lösen. Wir brauchen klare Signale aus der Politik, die wie folgt lauten könnten:

Elektromobilität ist ein Gemeinschaftsprojekt – und wir setzen alles daran, dass dieses Projekt nicht durch vermeidbare Rückschläge gefährdet wird.

Was Sie als Betreiber jetzt tun können

FAQ

Häufig gestellte Fragen

Zwei Faktoren spielen eine Rolle: steigende Kupferpreise machen das Material für Diebe besonders attraktiv, und der schnelle Ausbau der Ladeinfrastruktur schafft mehr potenzielle Tatorte. Organisierte Banden haben sich auf ungekühlte Kabel spezialisiert, da diese einen höheren Kupferanteil enthalten.

Neben dem direkten Materialverlust entstehen hohe Zusatzkosten: Arbeitszeit für Austausch, erneute Eichrechtszertifizierung und Umsatzverluste durch nicht verfügbare Ladepunkte. Pro Standort kann der Schaden im hohen vierstelligen Bereich liegen.

Ungekühlte Kabel benötigen einen größeren Leiterquerschnitt, um hohe Ströme sicher zu übertragen. Das bedeutet: mehr Kupfer, höherer Materialwert – und damit ein attraktives Ziel für Diebe.

Durch aktive Flüssigkeitskühlung kann der Leiterquerschnitt deutlich verringert werden, ohne die Stromtragfähigkeit zu beeinträchtigen. Weniger Kupfer bedeutet weniger wirtschaftlicher Anreiz für Diebstahl – und gleichzeitig leichteres Handling für den Nutzer.

Sie sind leichter und flexibler, was den Ladevorgang komfortabler macht. Zufriedene Kunden kommen wieder – ein entscheidender Faktor für Betreiber, die auf eine hohe Auslastung ihrer Ladeparks angewiesen sind.

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Markus Belkner
Manager Charging Infrastructure

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