Wenn es um die Zukunft der Elektromobilität geht, fällt ein Begriff immer häufiger: Megawatt-Charging. Klingt nach Superlativen, nach Power, nach Zukunft – und nach einer Technologie, die alles verändern soll. Aber Hand aufs Herz: Braucht es das wirklich – oder reicht CCS nicht längst aus?
Um genau das herauszufinden, haben wir gemeinsam mit einem echten Schwergewicht der E-Truck-Szene Ladetests durchgeführt: EFORCE aus der Schweiz.
Ein Praxisbericht mit EFORCE und Phoenix Contact E-Mobility

EFORCE – Pioniere mit Europas erstem E-Truck
Die E-Force One AG ist kein Neuling mehr im Bereich Elektromobilität. Bereits 2012 gegründet, brachte das Unternehmen 2013 den ersten vollelektrischen Lkw über 18 Tonnen auf europäische Straßen. Heute liegt der Fokus auf der Entwicklung leistungsstarker Antriebsstränge für E-Trucks. Ein vierköpfiges Team reiste extra aus der Schweiz an, um gemeinsam mit uns im All Electric Society Park (AES-Park) am Phoenix Contact-Headquarter einen echten Härtetest mit ihrem neuesten Elektro-Truck zu fahren.

Der große Ladetest: CCS unter Volllast
Ziel war es, das Ladesystem des E-Trucks auf Herz und Nieren zu prüfen: Von der Batterie, über den Ladecontroller bis hin zur CCS-Ladedose von Phoenix Contact. Getestet wurde an einer DC-Ladesäule, die mit den Ladeinfrastruktur-Komponenten von Phoenix Contact ausgestattet ist.

Und dann wurde es ernst. Keine Simulation, kein Labor – sondern echte Bedingungen, echte Technik, echte Spannung. Im wahrsten Sinne des Wortes.
- Start bei 11 % SOC (State-of-Charge), geladen bis 59 %
- 33 Minuten Ladezeit mit konstant 500 Ampere
- Maximale Ladeleistung: 378 kW
- Stetiger Leistungsanstieg über den gesamten Ladeverlauf
„Wir haben bei 11 % SOC gestartet und bis 59 % geladen – und das durchgehend mit 500 Ampere. Das war unser Ziel, und wir haben es erreicht. Ein wirklich respektables Ergebnis.“
– Jonas Berger, Produktmanager bei EFORCE

Dieses hervorragende Ergebnis wurde durch die Kombination aus unserer robusten Ladedose und dem neuen, flüssigkeitsgekühlten CCS-Megawatt-Stecker möglich. Die aktive Kühlung sorgte dafür, dass die hohen Ströme über die gesamte Dauer stabil blieben.
CCS – mehr als nur ein Standard
CCS ist nicht nur ein etablierter Standard – es ist ein verlässlicher Begleiter für den Alltag der Elektromobilität. Doch wie weit reicht diese Lösung wirklich? Gibt es Einsatzbereiche, in denen CCS an seine Grenzen stößt?
Ja – etwa im Fernverkehr mit extremen Reichweitenanforderungen, in der Schifffahrt oder im Bergbau. Für solche Szenarien wurde das Megawatt Charging System (MCS) entwickelt, das Ladeleistungen von bis zu 3,75 MW ermöglicht – ideal für Fahrzeuge mit sehr großen Batterien und engen Zeitfenstern.
Doch unser gemeinsamer Test mit EFORCE zeigt: Für viele E-Fahrzeuge, mobile Maschinen und selbst für den regulären Fernverkehr reicht CCS völlig aus.
„Das Megawatt Charging System benötigt man vor allem für Lkw, die lange Strecken fahren, die wirklich im Fernverkehr unterwegs sind. Denn dort müsste man sonst eine so hohe Batteriekapazität installieren, sodass das Fahrzeug viel zu schwer werden würde.“
– Jonas Berger, Produktmanager bei EFORCE
Und wenn doch einmal mehr Leistung gefragt ist? Dann ist sie längst da. Mit unserem neuen CCS-Megawatt-Stecker mit aktiver Flüssigkeitskühlung lassen sich bis zu 1.000 kW Ladeleistung realisieren – ganz ohne aufwendigen Netzausbau. Eine Lösung, die heute schon funktioniert und den Übergang zur nächsten Ladegeneration nahtlos ermöglicht.
Fazit: Manchmal ist die beste Lösung schon da
Nicht immer ist es die größte Zahl, die den Unterschied macht. Manchmal ist es die durchdachte, praxistaugliche Lösung, die wirklich überzeugt. Unser gemeinsamer Tag mit EFORCE hat gezeigt: CCS ist nicht nur ein Standard. Es ist eine Lösung. Für heute. Für morgen. Für echte Anwendungen.
„Das Beste ist: Das CCS-System ist bereits vorhanden – es muss nur genutzt werden.“
– Stefan Staiber, Systemberater bei Phoenix Contact Schweiz
